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Geschichte

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LEGENDÄRER RITT VONJOHANN JOSEF ENDERVOR 200 JAHRENNACH WIEN

Im 18. und 19. Jahrhundert war Mäder und die anderen Rheinanrainergemeinden immer wieder von schweren Hochwasserkatastrophen betroffen –eine Situation, die man als „Rheinnot“ bezeichnete. Besonders dramatisch war das Jahr 1762, als ein Jahrtausendhochwasser die Region heimsuchte und die Zerstörungen kaum zu bewältigen waren. Am 11. Juli brach der Rhein durch den Damm, und das Wasser stand in vielen Häusern bis zur oberen Kammer. Die Ernte war verloren, und die Felder waren von einer bis zu 90 Zentimeter hohen Schicht aus Lehm, Sand und Kies bedeckt.

Auch die Überschwemmung vom 16. August 1817 brachte großes Leid über die Mäderer Bevölkerung. Nach den „Jahren ohne Sommer“ 1815 und 1816, in denen das Wetter untypisch kalt war und die Ernten versagten, kam diese Katastrophe zur denkbar ungünstigsten Zeit und führte zu einer schweren Hungersnot. Der Gemeindevorsteher Johann Josef Ender trat daraufhin für eine nachhaltige Lösung der Rheinproblematik ein. Da Eingaben an die Kreishauptmannschaft in Bregenz nicht fruchteten, beschlossen die Vorsteher der Rheingemeinden1824, dass Ender die Notlage dem Kaiser persönlich vortragen sollte.

Am 14. Juli 1824 machte sich Johann Josef Ender auf den beschwerlichen Weg. Zu Pferd reiste er über Bayern bis in die kaiserliche Hauptstadt Wien. Dort ließ er nicht locker und setzte sich mit bewundernswerter Hartnäckigkeit für eine Lösung ein, die nicht nur dem Rhein, sondern auch dem Schicksal seiner Heimat eine neue Wendung geben sollte. Es heißt, dass Ender so lange beharrlich bei den zuständigen Hofbeamten vorsprach, bis er ein kaiserliches Dekret in Händen hielt, das eine koordinierte, zwischenstaatliche Lösung zur Sicherung der Rheinuferversprach.

Mit seinem legendären Ritt nach Wien wurde Johann Josef Ender nicht nur zur Symbolfigur für den Einsatz gegen die „Rheinnot“, sondern auch zum Vorbild für Beharrlichkeit und Durchsetzungskraft. Der Gemeindesaal in Mäder trägt heute seinen Namen und erinnert an den Mann, der vor 200 Jahren alles riskierte, um Sicherheit für Mäder zu erlangen. In diesem Jahrjährt sich der historische Ritt zum 200. Mal, ein beeindruckendes Beispiel für bürgerliches Engagement und die Kraft eines Einzelnen, das Schicksal einer ganzen Region zu verändern.

Weitere Informationen zur spannenden Geschichte von Mäder finden Sie im Heimatbuch „MÄDER“, erhältlich im Bürgerservice zum Preis von € 35,00. Ein schönes Weihnachtsgeschenk für geschichtlich Interessierte!

Fresko Rheinnot